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Eine Tour durch die Kaffeefarm

Im Frühjahr gab es wieder eine gemeinsame Reise der Deutsch-Honduranischen Gesellschaft (DHG) und Weitblick durch Honduras – genau wie damals, als die Idee entstand, diese Kaffeekooperation aufzubauen (hier gibt es mehr Infos und Bilder). Mit an Board: Eine Kamera, durch die Bauer Ramiro uns mitnimmt auf eine Führung durch den Kaffeebetrieb in El Guineo. Mit größter Hingabe und riesigem Stolz zeigt er uns jedes Detail der Kaffeeverarbeitung und erzählt, was die manoamano Kooperation für ihn und die Gemeinschaft in El Guineo bedeutet.

Fünf Jahre nach der letzten Reise besteht das Projekt manoamano weiter und der persönliche Kontakt zu Ramiro und den anderen Bäuer*innen steht nach wie vor im Vordergrund unserer Kooperation. Das fordert Einsatz in El Guineo und in Deutschland, und darauf können wir alle stolz sein, sagt Ramiro – da stimmen wir ihm zu und sind selbst gerührt, als wir ihm virtuell durch die Anlage folgen.

Wir werden euch die Tour stückchenweise, mit Übersetzung, auf Instagram zur Verfügung stellen (@manoamano_kaffee). Hier sind die Highlights als Bilder für euch zusammengefasst.

Pflegen und Ernten

Ramiro zeigt uns einen großen Kanister mit biologischem Dünger auf Basis von Zuckerrohrsirup und Milch. Tatsächlich, der riecht süß!

Die Ernte ist für diese Saison abgeschlossen und die neuen Blüten sind schon parat – sie duften schon wunderbar.

Zur Ernte werden alle Hände benötigt, da die Wetterbedingungen stimmen müssen und dieses Zeitfenster manchmal kurz ist. Die Ernte fällt mit den Schulferien zusammen, und so hilft die ganze Familie mit. Ramiro erzählt auf Nachfrage aber auch, dass durch die Migration in Richtung USA immer weniger Helfer*innen vor Ort sind und es schwierig werden kann alle Früchte zu ernten, bevor sie vom Baum fallen.

Schälen und Waschen

Mit vor Stolz geschwellter Brust zeigt uns Ramiro die zwei neuen Schälmaschinen: Oben werden die roten Kaffeekirschen eingefüllt. Die Bohnen werden vom Fruchtfleisch getrennt und fallen in ein mit Wasser gefülltes Betonbecken, wo sie gewaschen werden.

Vor manoamano mussten die Bäuer*innen in El Guineo Schälmaschinen anderer Betriebe nutzen und dafür Miete zahlen. Da der Profit von unserem Kaffeeverkauf komplett als Spenden nach El Guineo fließt, konnten diese Maschinen angeschafft werden – eine wichtige Zukunftsinvestition.

Übrigens: Auch die Hülsen und das Fruchtfleisch können genutzt werden, um daraus Tee zu brauen.

Trocknen

Die Trocknungsanlagen sehen aus wie solche, die Erdbeeren oder Tomaten bei uns vor dem Regen schützen. In ihnen liegen die Bohnen auf „Betten“. Ramiro erzählt, dass in anderen Betrieben die Bohnen einfach auf dem Boden getrocknet und entsprechend verunreinigt werden, das haben wir auch schon an anderer Stelle so gesehen. Die Betten hier sind aus feinen Gittern gemacht, sodass die Bohnen von oben und von unten belüftet werden können und gleichmäßiger trocknen. Generell gilt: Je länger die Bohnen trocknen, umso länger halten sie sich bis zur Röstung. Faustregel: 1 Tag Trocknung = 1 Monat Haltbarkeit. Das ist auch für uns wichtig, da bei der Ernte oft noch nicht klar, ist, wann genau wir den Kaffee Richtung Deutschland exportieren können.

Sortieren

In feinster Handarbeit stehen die Bäuer*innen an den Kaffeebetten und sammeln wie bei Aschenputtel schlechte Bohnen heraus. Dieser Schritt wird vielleicht unterschätzt, aber die Sauberkeit des Kaffees macht einiges an seiner Qualität aus. In den Trockentunneln staut sich die feucht-warme Luft, was die mühsame Handarbeit umso beeindruckender macht.

Rösten und Exportieren

Eine Röstmaschine besitzen die Bäuer*innen in El Guineo nicht. Für den eigenen Gebrauch und für manoamano wird der getrocknete Kaffee daher zur Rösterei gebracht, wo er direkt vor dem Export frisch für uns geröstet wird.

Den Kaffee hier im Bild konnten wir in diesem Jahr leider nicht nach Deutschland holen (mehr dazu in unserem Blog vom Mai). Statt ihn für uns zu rösten, haben die Bäuer*innen ihn ganz normal als Rohkaffee verkauft.